Kontaktlos berührt! Ein Leitfaden für Gestensteuerungssysteme im Museum

Eine Person steht vor einem Bildschirm im Deutsches Meeresmuseum.
Gestensteuerungsdemonstrator im Rundgang des OZEANEUMs, Foto: Anke Neumeister/Deutsches Meeresmuseum, CC BY-SA 4.0

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Information und Dokumentation

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Verwandte Ergebnisse

Rubrik
Anwendungsbereich
Zeitraum
von 7. Oktober 2022
bis 10. Mai 2023
Methode
Nachnutzung

Bisher waren digitale Interaktionsmöglichkeiten in Museen meist in Form von Touchscreens präsent. Die Corona-Pandemie hat das Kontaktverhalten der Menschen geprägt. Vor diesem Hintergrund wollten wir Potenziale berührungsloser Technologien wie Gestensteuerung im Museum ausloten.

Das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme in Dresden entwickelte für das Deutsche Meeresmuseum einen Demonstrator für ultraschallbasierte kontaktlose Interaktionsmöglichkeiten. Er ermöglicht, mit Handbewegungen einen virtuellen Pinguin zu steuern. Diese Zusammenarbeit zeigte die Machbarkeit des Einsatzes neuartiger angewandter Forschungsergebnisse in kulturellen Einrichtungen und ermöglichte der Öffentlichkeit einen Blick hinter die Kulissen der Forschungslandschaft.

Bibliographische Angaben

Institution
Stiftung Deutsches Meeresmuseum
Teilprojekt
(Digital) MEER erleben
Autor*innen
Anke Neumeister, Karsten Goletz, Marco Kircher
Veröffentlicht
04.08.2023
DOI / Zenodo
https://zenodo.org/record/8305490
Lizenz der Publikation
CC BY-SA 4.0
Kontakt
Anke Neumeister
Deutsches Meeresmuseum
online@meeresmuseum.de

Berührungslose Steuerungssysteme bieten klare Vorteile, wenn Hygienepläne einzuhalten sind. Solange ist das noch gar nicht her. Die Pandemie war für unser Teilprojekt ein Ausgangspunkt der Überlegungen in Richtung Gestensteuerung.

Doch die keimfreie Interaktion ist nur ein Vorzug dieser Technologie. Wenn wir uns von Touchscreens im Ausstellungsbereich lösen, gewinnen wir völlig neue Gestaltungsperspektiven. Steuernde Bewegungen sind auf jeder Oberfläche möglich und die Ausspielung von Inhalten kann in Größe und Form variabel angelegt werden. Diese weitgehende Unabhängigkeit von bestimmten Oberflächenmaterialien kann dabei helfen, eine Herausforderung moderner Ausstellungen zu lösen.

Kann Technik in Würde altern? Vielleicht so. Und kann man das bezahlen? Das ist eine wirklich schwere Frage. Schwer, weil die Kosten davon abhängen, was genau ein System können soll. Schwer aber auch, weil wir uns hier in einem Bereich bewegen, der stetig im Wandel ist. Einfache Gestensteuerung finden wir bereits in Spielzeugautos oder Onlinekonferenzsystemen, anspruchsvollere Anwendungen in der Autoindustrie. Hier etwa zur Steuerung der Klima- oder Soundanlage. Also könnten wir doch einfach abwarten, bis es kostengünstige Angebote gibt? Schließlich dauerte es ja auch einige Zeit bis sich die Touchscreen-Technologie in den Museen verbreitete. Ja! Selbstverständlich könnten wir das tun. Oder besser gesagt, erst einmal eben nichts tun. Abwarten und Teetrinken?

Wir hatten eine andere Idee. Warum können Museen hier nicht einmal Innovation mitgestalten? Die Autoindustrie hat Gestensteuerungstechnologien schon seit einiger Zeit im Blick und vergibt zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsaufträge in diesem Bereich. Auch an Institute der Fraunhofer-Gesellschaft.

Aber kann man eine gewinnsatte Industriesparte mit dem ewig klammen Kulturbereich vergleichen? Wahrscheinlich nicht. Doch war das für uns kein Grund, verzagt zu sein. Museen haben als Kooperationspartner viel zu bieten. Wir sind für Universitäten und anwendungsnahe Forschungsinstitute nicht nur weniger kompliziert als Industriepartner, wir bieten auch eine unvergleichliche Vielfalt, Publika und Anwendungsfälle. Geradezu ein magisches Traumland für Datenerhebungen. Es lohnt sich also immer die wissenschaftliche Zusammenarbeit zu suchen, es einfach einmal oder mehrfach zu versuchen. Es geht eben um Partnerschaft, da ist auch manchmal ein langer Atem nötig.

Auch untereinander, durch die Bildung von schwerpunktorientierten Forschungsnetzwerken, der gemeinsamen Einwerbung von Fördermitteln, könnten sich Museen selbst in die Lage versetzen, technologisch Entwicklung mitzugestalten und nicht nur für Gäste, sondern auch füreinander und für die eigene Entwicklung eine Fabrik von Wissen und Erfahrung zu sein.

Diesem Gedanken folgend, stellen wir einen praxisnahen Leitfaden für die deutsche Museumslandschaft bereit, der Orientierungshilfe auf dem Gebiet der berührungslosen Interaktionstechnologien, insbesondere der Gestensteuerung, bietet.

Hier geht es zu den Erfahrungen und Schlussfolgerungen des museum4punkt0-Teilprojekts „(Digital) MEER erleben“ am Deutschen Meeresmuseum Stralsund:

Leitfaden (Zenodo)

Nachnutzung

Einzeldokumente:

Gesamtdokument:

Weitere Ergebnisse im Teilprojekt

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