Jetzt im Badischen Landesmuseum ausprobieren: „Ping! Die Museumsapp“
Entwickelt und weiterentwickelt in museum4punkt0: App zum Chat mit dem Objekt bietet Wissensvermittlung und personalisiertes Museumserlebnis in einem.
„Ping! Die Museumsapp“ wandelt das Verhältnis von Besucher*in und Objekt. Dieses kann ab sofort im Badisches Landesmuseum nicht einfach nur betrachtet werden, sondern es will erobert werden, wenn das gelingt kommt es zum Dialog. Denn „Ping! Die Museumsapp“ funktioniert nach dem Tinder-Prinzip: Swipe left, swipe right. Erweckt ein Objekt Interesse wischt man nach rechts, ist das nicht der Fall geht es nach links. Doch nicht alle Objekte liken zurück! Kommt es aber zum Match und bleibt das Interesse bestehen, so lädt das Objekt zum Chatten im Badischen Landesmuseum ein: In allen geöffneten Sammlungsausstellungen im Schloss Karlsruhe finden Nutzer*innen von „Ping! Die Museumsapp“ ihr persönliches Lieblingsexponat. Schon geht es los mit dem emotionalen Chat, in dem die Objekte sich sehr persönlich präsentieren – und wie nebenbei von ihrer Herkunft, einstigen Funktionen und kulturgeschichtlichen Zusammenhängen plaudern.
Eine antike Vase lädt zum Trinkgelage ein, mittelalterliche Ritter erzählen von Turnieren, ein Bollenhut aus Baden schreitet forsch voran und begrüßt mit den Worten „Heirate mich!“. Die Dialogangebote überraschen mit ihrem lockeren Gesprächsduktus. Sie ermöglichen einen emotionalen Zugang, der Wissen nachhaltig vermittelt. Die Museumsapp „Ping!“ bietet Vielstimmigkeit: ein Thema lässt sich mit verschiedenen Objekten aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Die App ist damit insbesondere geeignet, um schnell zu regieren: Die jeweiligen Thementouren lassen sich im Sinne von Rapid Response Interventionen aktualitätsbezogen anpassen. Die Nutzer*innen selbst können eigene Touren anlegen – auch schon von zu Hause als Vorbereitung des Museumsbesuchs.
„Es ist großartig, dass wir die Ersten sind, die die App in der deutschen Museumslandschaft einsetzen können. Damit gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung digitale Zukunft des Museums“, sagt Prof. Dr. Eckart Köhne, Direktor des Badischen Landesmuseums. Die App wurde unter dem Arbeitstitel „Mein Objekt“ im Verbund museum4punkt0 von der Humboldt-Innovation GmbH im Auftrag der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss in enger Zusammenarbeit mit dem gamelab.berlin entwickelt, und zunächst in Kooperation mit der Universität Greifswalds zu Objekten des Bode Museum konzipiert und getestet. Im Badischen Landesmuseum wurde der Prototyp dann, im Rahmen von Creative Collections 2.0 der Förderlinie „Digitale Wege ins Museum II“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, in Schreibprozessen mit über 40 Autor*innen aus dem Museumskollegium und der Bürgerschaft weiterentwickelt und erstmalig implementiert. Damit steht „Ping! Die Museumsapp“ nicht zuletzt für die institutionsübergreifende Zusammenarbeit und den engen Austausch im Verbundprojekt museum4punkt0: Deutschlandweit arbeiten Teams gemeinsam für die digitale Vermittlung – und teilen ihr Wissen mit der gesamten deutschen Museumslandschaft.
Beitrag von: Dr. Maite Kallweit und Dr. Silke Krohn
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Open-Source-Code von „Ping! Die Museumsapp“ mit einer ausführlichen technischen Dokumentation zum Download auf GitHub.
Zur Konzeption und Entwicklung des Prototyps sowie Hilfsmittel und Anleitungen: Thomas Lilge / Christian Stein: „Ping! Die Museumsapp“ (Stand 03 / 2021, PDF)
Teilprojekt „museum x.o“ (Badisches Landesmuseum)
Teilprojekt „RealDigital – Hybride Kultur-Veranstaltungen“ (Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss)„
Blog-Beitrag: „Das perfekte Match! Wie Objekte und Besucher*innen spielerisch zusammenfinden“ (20. April 2021)
Ping! Die Museumsapp zum Download im App Store und auf Google Play