28. Juni 2022
Besucher*innen im Blick, Teilen, Verbundarbeit, Wissenstransfer

museum4punkt0 in Berlin: Werkschau des deutschlandweiten Verbunds 2022

„Einzigartiges Konzept“! Kulturstaatsministerin Claudia Roth überzeugte sich von Innovationskraft, Vernetzung und Nachhaltigkeit der Projekte in museum4punkt0.

„Ausprobieren & teilen“: Im Rundgang durch die Werkschau testete Kulturstaatsministerin Claudia Roth Apps und kam mit den Verbund-Teams in Gespräch
„Ausprobieren & teilen“: Im Rundgang durch die Werkschau testete Kulturstaatsministerin Claudia Roth Apps und kam mit den Verbund-Teams in Gespräch, alle Bilder: © SPK/photothek.de/Thomas Trutschel

Kulturstaatsministerin Claudia Roth eröffnete die museum4punkt0 | werkschau am 24. Juni 2022 in Berlin. Unter dem Titel „Digitale Vermittlung ausprobieren & teilen“ waren die starke Vernetzung und die nachhaltige Nachnutzbarkeit der Projektarbeit zentrale Themen der Veranstaltung.

Kulturvermittlung nachhaltig gedacht

Claudia Roth, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien: „Wir müssen auch Kulturvermittlung nachhaltiger denken. Deswegen freue ich mich, dass dieser Gedanke bei museum4punkt0 so eine wichtige Rolle spielt und mit diesem einzigartigen Konzept Kooperationen gefördert werden.“

Kulturstaatsministerin Roth begrüßte mit viel Schwung die „Zukunftserfinder*innen“ von museum4punkt0, deren Projekte die Chancen der digitalen Vermittlung zeigten. Die digitalen Bausteine, die der Verbund in seinen unterschiedlichen Projekten in das Kulturerlebnis fügt, eröffneten neue Perspektiven und erschlössen neue Zielgruppen. Die Wirkung in die Breite bezeichnete Roth als zentral für den Erfolg des Verbundprojekts – und diese sei auch, was wir unter Nachhaltigkeit verstünden. Der Wissenstransfer schaffe einen Mehrwert für alle: „museum4punkt0 ist ein starkes Netzwerk für digitale Kulturvermittlung geworden.“

In einem Rundgang mit Isabel Pfeiffer-Poensgen, Kulturministerin von Nordrhein-Westfalen und Vorsitzende der Kulturministerkonferenz der Länder, und Stiftungspräsident Hermann Parzinger informierte sich Kulturstaatsministerin Roth über den deutschlandweiten Verbund museum4punkt0 und zeigte große Begeisterung. Anhand zentraler Fragen der digitalen Kulturvermittlung erhielten die Gäste einen Überblick über die Projektvielfalt und konnten in museum4punkt0 entwickelte Apps selbst ausprobieren.

Werkschau der Vielfalt: Willkommen in Berlin!

Alle Teilprojekte des deutschlandweiten Verbunds vor Ort: Die museum4punkt0-Teams von Schleswig-Holstein bis Schwaben, von Görlitz bis Gießen stellten ihre unterschiedlich ausgerichteten Projekte Seite an Seite in Berlin vor. Im Austausch mit den Teilnehmenden wurden Arbeitsstände diskutiert, Chancen der Nachnutzbarkeit ausgelotet und Perspektiven für die digitale Kulturvermittlung gemeinsam entwickelt.

Die umfangreiche Werkschau im Haus Bastian – Zentrum für kulturelle Bildung der Staatlichen Museen zu Berlin spiegelte die Vielfalt der Projekte in museum4punkt0: der beteiligten Institutionen ebenso wie der entwickelten Apps und Formate.

Zusammenschnitt der museum4punkt0-Teilprojektfilme 2022

Die Projektarbeit in museum4punkt0 ist permanent getragen vom kollegialen Austausch, etwa in Arbeitsgruppen, im Rahmen von Verbundtreffen und öffentlichen Veranstaltungen. Etwas ganz Besonderes war es aber, sämtliche Apps und Projektzwischenstände der anderen Teams vor Ort kennenzulernen und die eigenen Anwendungen live und gemeinsam mit dem museum4punkt0-Netzwerk zu präsentieren.   

Durchgeklickt: museum4punkt0 zum Ausprobieren

Am Vormittag öffnete die Werkschau für das Fachpublikum und alle Interessierten. Die museum4punkt0-Teams präsentierten ihre Projekte geclustert nach grundlegenden Fragen der digitalen Kulturvermittlung. Damit entsprach museum4punkt0 seinem Ansatz, Projekterfahrungen praxisnah zu teilen und gerade auch kleinere Häuser darin zu unterstützen, ein passendes digitales Vermittlungsangebot aufzubauen.

Fertige Apps und fast fertige Prototypen oder Klickdummies konnten ausprobiert werden: von Tools zur individuellen Erschließung des Außenraums mit Augmented Reality-Elementen, Virtual Reality-Angeboten, Medienstationen und partizipativen Plattformen bis zu Citizen Science-Apps oder spielerischen Zugängen zu Inhalten.

Netzwerk und Austausch

museum4punkt0 ist in den letzten Jahren zu einem starken Netzwerk für die digitale Kulturvermittlung geworden, das institutionsübergreifend und interdisziplinär Expertise bündelt. In der dritten Förderphase ist der Verbund erneut gewachsen: Seit Frühjahr 2022 arbeiten deutschlandweit Teams in 27 Teilprojekten im Rahmen von museum4punkt0. Wesentlich für das Netzwerk sind der kollegiale Austausch im Verbund sowie der projektbegleitende Wissenstransfer in die deutsche Kulturerbelandschaft.

Neben der Möglichkeit, vor Ort die Teams und die von ihnen entwickelten Vermittlungsangebote kennenzulernen, erhielten digital Teilnehmende in zwei Online-Führungen Einblicke in die Werkschau.

Um den Austausch von Erfahrungen aus der Praxis ging es gezielt in zwei hybriden Partizipationsangeboten im Rahmen der Werkschau: museum4punkt0 | learnings. Alexander Schmidt, Deutsches Museum, Nadine Schrecken, Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, und Vera Thomas, Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, diskutierten „Alles App oder was?! Was ist möglich mit Web-AR?“. In einem zweiten Gespräch tauschten sich Kristin Baber, Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz, und Christiane Lindner, Badisches Landesmuseum, mit Dr. Silke Krohn, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, aus.

museum4punkt0: deutschlandweiter Verbund für die digitale Kulturvermittlung in Berlin
museum4punkt0: deutschlandweiter Verbund für die digitale Kulturvermittlung in Berlin, © SPK/photothek.de/Thomas Trutschel

Inspiration zum Auftakt

Zum Auftakt der Werkschau lud museum4punkt0 am Vorabend in die Berliner James-Simon-Galerie der Staatliche Museen zu Berlin. Es ging um Inspiration mit Blick auf die Fragen: Wie steht es mit der digitalen Vermittlung außerhalb Deutschlands und Europas? Welche Trends zeichnen sich ab, wie wird die Community eingebunden und wie agieren Museen im Digitalen allgemein?

Live zugeschaltet berichteten die Referentinnen Medhavi Gandhi aus Delhi („The Digital Experiment: building a long lasting relationship with cultural heritage“) und Inka Drögemüller aus New York („Impact & Engagement at The Met“). Im Anschluss tauschten sich die Teilnehmenden zu den Zukunftsfragen der digitalen Kulturvermittlung aus und ließen den Abend auf der Museumsinsel gemeinsam ausklingen.

Perspektive digitale Vermittlung
Perspektive digitale Vermittlung, Foto: Stiftung Preußischer Kulturbesitz / museum4punkt0 / Maite Kallweit, CC BY 4.0

Inspiriert von der internationalen Perspektive auf die Chancen der digitalen Kulturvermittlung eröffnete museum4punkt0 am nächsten Morgen seine Werkschau. Denkanstöße des Auftakts wurden in den Gesprächen am nächsten Tag weitergedacht, Gesprächsfäden auf der anderen Seite des Kupfergraben wiederaufgenommen.

Ein Beitrag von: Dr. Maite Kallweit

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